Tenside ist der Oberbegriff für Stoffe, welche die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit herabsetzen. Für den Bereich der Reinigungstechnik haben sie die Eigenschaft, an einem „Ende“ fettlöslich, am anderen Ende wasserlöslich zu sein. Beispielsweise für die Säuberung von Öl oder Fett setzt sich das fettlösliche „Ende“ des Moleküls in die Fett- oder Öloberfläche. Das andere „Ende“ des Moleküls ist wasserlöslich. Damit können Tenside kleine Öl- oder Fettteilchen umkapseln und sind wiederum nach außen wasserlöslich – was mit ihrer Hilfe die Entfernung von Öl oder Fett durch Wasser ermöglicht. Das Wasser kann die nun nach außen wasserlöslich gemachten Stoffe aufnehmen und abtransportieren.
Wenn Tenside nur in Wasser gelöst sind, richten sich ihre fettlöslichen „Enden“ nach außen. So kann Schaum entstehen. Ein gutes Beispiel sind Seifenblasen. Schaum wirkt länger auf eine Verschmutzung ein als eine rein wässrige Lösung, die schnell abläuft.
Tenside können grundverschieden aufgebaut sein. So sind rein synthetische Verbindungen möglich aber auch Verbindungen aus natürlichen Stoffen. Dabei sind elektrisch neutrale Stoffe auf Basis von Alkohol, Ether oder Verbindungen von Ethylenoxid. Anionische Tenside sind beispielsweise Sulfate, Sulfonate oder Carboxylate, während kationische Tenside in der Regel Ammonium-Verbindungen haben. Sie eignen sich für unterschiedliche Reinigungsaufgaben.
Welches Tensid und in welchem Mischungsverhältnis in einem Reinigungsmittel verwendet wird, entscheidet über dessen Eigenschaften zur Fettlösung. Auch unterscheiden sich Tenside nach der biologischen Abbaubarkeit. Einige Stoffe sind in der Natur schwer abbaubar, andere lassen sich durch Bakterien relativ leicht zersetzen. Heute verwendet man meist relativ umweltfreundliche Stoffe, die sich zu mindestens 90 Prozent biologisch abbauen lassen – siehe auch das Wasch- und Reinigungsmittelgesetz. Ältere Reinigungsmittel mit langlebigen Tensiden gehören teilweise in den Sondermüll und dürfen auch nicht mehr verwendet werden. Verschiedene Tenside können Eiweißverbindungen lösen – wichtig beispielsweise für die Entfernung von Insekten an Autos.
Eine vorsichtige Zugabe geeigneter Tenside (oder natürlich entsprechender Reinigungsmittel mit Tensidanteil) verhindert u.a. Schlierenbildung beim Fensterputzen oder auch Wasserflecken nach dem Besuch einer Waschstraße und der Trocknung eines Autos.